Die Kamera, die man immer dabei hat
Viele Menschen sagen mir, dass sie nur noch mit dem Smartphone fotografieren, weil das Smartphone so tolle Fotos macht. Also möchte ich gleich zu Beginn feststellen, dass nicht das Smartphone und auch keine andere Kamera das Foto macht, sondern Fotografen. Leider glauben Laien oft, dass die Geräte schon so toll sind, dass man keine schlechten Fotos schießen kann. Das stimmt aber nicht. Immer ist der Mensch, derjenige der das Foto schießt, auch mit dem Smartphone.
Wie macht man tolle Porträts am Smartphone?
Bitte immer daran denken, dass die Lichtführung das wichtigste beim Fotografieren ist. Also bitte immer mit dem Licht fotografieren und nicht gegen das Licht. Wobei es kein starkes, helles, hartes Spotlight sein soll, sondern ein weiches Licht wie bei einem durchgehenden Wolkenhimmel. Im Raum nicht gegen das Fenster fotografieren, sondern das Licht vom Fenster nützen. Stelle also die porträtierten Personen mit dem Gesicht zum Fenster auf.
Weiters sollte die Perspektive nicht von unten, sondern in Augenhöhe oder noch besser, ein wenig über den Augen gewählt werden. Mit einem charmanten Lächeln und einer Perspektive von oben kann man nichts falsch machen.
Wenn möglich wird mit offener Blende fotografiert. Moderne Smartphone bieten hierbei sogar die Blendenzahl 1,4 an. Man nennt das dann freistellen vom Hintergrund. Zusätzlich hängt die Stärke des Effektes von gewählten Hintergrund ab. Bei weißen, grauen oder schwarzen Hintergrund ist das Freistellen noch einfacher. Allerdings wirkt es mit echtem Hintergrund statt Papier Hintergrund im Bild natürlicher, wie man am dritten Foto oben sieht.
Bei Brillenträgern können sich auch unschöne Reflexe in den Brillengläsern bilden. Deshalb den Lichteinfall ändern oder Brillenfassungen ohne Glas verwenden. Die porträtierte Person muss ja nicht scharf sehen, sondern die Fotografin oder der Fotograf.
Letztendlich können die Porträts auch direkt am Smartphone bearbeitet werden. Kontrast, Belichtung, Farbsättigung, Glanz usw. machen das Porträt Foto dann perfekt.
Was vielleicht ein wenig stört ist die falsche Brennweite, wenn dein Handy nur ein Weitwinkel als Objektiv bietet. Dabei werden Gesichter, vor allem bei Selfies aus der Hand das Gesicht perspektivisch verzerren. Die optimale Brennweite für Porträts ist bei Vollformat Sensor 85 mm.
Was man allerdings nicht vergessen darf sind die kleinen Sensoren am Smartphone. Erstens können die Fotos kaum größer gedruckt oder ausgearbeitet werden und darüber hinaus sind die einzelnen Pixel sehr nahe aneinander gereiht und dadurch stellt sich bei wenig Licht ein unschönes Rauschen bei den Bildern ein. Am Handy, am Computer Bildschirm oder in Foto Größen von 10 x 15 cm oder 13 x 18 cm sind die Fotos moderner Smartphones top.
Mit zusätzlichem Zubehör kann die Porträt Fotografie am Smartphone noch wesentlich besser werden. Dazu benötigt man LED Dauerlicht, Reflektoren und Abschatter. Auch verschiedene Hintergründe, die verändert werden können, sind von Vorteil.
(c) Harald Mizerovsky
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