· 

Menschen fotografieren?

Was gilt es alles zu beachten?

So unterschiedlich Menschen sind, verhalten sie sich vor der Kamera doch ähnlich. Warum ist das so? Menschen, die es nicht gewohnt sind vor einer Kamera zu stehen, sind in einer Situation, die sie ein wenig nervt und stresst. Sie müssen sich der Fotografin oder dem Fotografen unterordnen und sich für kurze Zeit quasi ausliefern. In dem Moment, wo fotografiert wird, sehen sie selbst nicht wie es wirkt, wenn sie in die Kamera schauen oder die Pose verändern. Also ist es von Vorteil zunächst einmal den Fotografen zu vertrauen, dass sie ihre Sache gut machen werden.

 

Was können Fotografen tun, um die Situation ein wenig aufzulockern und die Spannung so gering wie möglich zu halten?

 

Am besten schon bei der Begrüßung ein herzhaftes Lächeln schenken und vielleicht auch ein Lob für das gewählte Outfit erwähnen. Sollte es notwendig sein etwas zu korrigieren, bitte immer positiv formulieren.

 

Beispiel:

 

"Diese Jacke ist aber nicht vorteilhaft für sie." oder "Machen wir einmal Fotos ohne Jacke?"

 

Versuche also immer einen positiven Touch in jede Aussage hinein zu bringen.

 

Wer noch nicht oft professionell fotografiert wurde, weiß eben nicht wie die Fotos schlussendlich aussehen werden. Auch wenn man am Display oder Computer Bildschirm die "rohen" Aufnahmen aus der Kamera herzeigt, hat man noch keine Ahnung wie die Fotos nach der Bearbeitung sein werden. Menschen die diesen Workflow nicht kennen und noch nie mit richtigem Licht fotografiert worden sind, wissen auch nicht, dass jeder Mensch fotogen sein kann, wenn es der Fotograf will. Wer aber bisher nur geknipst wurde und keine vernünftigen Fotos jemals von sich gesehen hat, der tut sich sehr schwer beim Fotografiert werden.

 

Ein Smalltalk zu beginn mit einem Getränk nach Wunsch kann die Stimmung angenehm werden lassen und zusätzlich zeigt es auch, dass man sich Zeit für den Menschen nimmt, der sowieso in einer unangenehmen Situation ist.

 

Mit jedem weiteren Shooting wird das Vertrauen immer mehr ausgebaut, bis das alles völlig normal für die zu fotografierenden Person wird.

Vorbereitungen fürs Shooting

Wenn der Termin, der Ort und das Foto Ziel fest steht kann mit der Vorbereitung für das Shooting begonnen werden. Welche Kamera, welche Objektive und welches Zubehör muss unbedingt mit? Wie viele Blitzgeräte und Lichtformer wird man benötigen? Die wichtigsten Werkzeuge sind doppelt einzupacken, weil immer etwas unvorhergesehenes passiert. Am besten auch einen zweiten Kamera Body, weil es gibt Ereignisse die nicht wiederholt werden können.

 

Aber es geht nicht immer nur um die Fotoausrüstung, sondern noch viel mehr um das kreative Potential, das gebraucht wird. Mach dir also schon rechtzeitig Gedanken über Posen, Darstellungen und Möglichkeit vor Ort. Skizzen und Notizen können dann sehr hilfreich bei der fotografischen Arbeit sein.

Und was passiert nach dem Shooting?

Eine Abmachung über die Lieferung der Fotos (digital oder print) sollte womöglich auch schriftlich mit Unterschrift fixiert werden. Darüber hinaus muss auch darüber gesprochen werden, was alles mit den Fotos passieren kann und darf. Veröffentlichungen: wo und wann in welchem Rahmen und von wem dürfen gemacht werden oder eben nicht? Fotografen sind immer Urheber und sollten schon aus Gründen der Höflichkeit bei Veröffentlichungen immer namentlich genannt werden, was vielen fotografierten Personen nicht bewusst ist. Berufsfotografen müssen auch Honorar für das Shooting und für Veröffentlichungen (Copyrights) bzw. Zahlungsvereinbarungen vereinbaren.

 

Um die Fotos zeitnahe nach dem Shooting mittels geeigneter Software fertigzustellen, sollte man als Fotograf bemüht sein, weil es gilt: Nach dem Shooting ist das nächste Shooting, wenn die Porträtierten zufrieden waren!

Was gibt es bei Kindern zu beachten?

Für Kinder ist noch wichtiger, dass sie angstfrei Spaß beim Fotografieren empfinden. Da kann eine Vertrauensperson wie die Mama oder der Papa natürlich dabei helfen. Bitte kein Blitzlicht für Kinder unter 2 Jahren verwenden und vor allem das Shooting auf maximal 20 Minuten ausdehnen. Kinder verlieren sehr schnell die Lust aufs Fotografieren und müssen eventuell auch mit Spielsachen abgelenkt werden.

 

Wie immer ist aber das frühe Training für spätere Shootings im Erwachsenenalter von großen Vorteil. Früh übt sich halt, wer ein Meister werden will, das gilt nicht nur für die Fotografen!

(c) Harald Mizerovsky

Kommentar schreiben

Kommentare: 0