Ich habe Julia über Facebook kennen gelernt. Ihr Wunsch war, ein Couple Shooting mit einer Frau zu machen. Zur damaligen Zeit wusste ich nicht, welches Model ich dazu ansprechen könnte. Julia hat auch sehr viele, kunstvolle und bunte Tattoos und so bin ich auf die Idee gekommen, einen sehr stark tätowierten Mann vorzuschlagen. Dieser war Martin, den ich schon von einigen Shootings kannte und auch wusste, dass er für so ein Thema auch aufgeschlossen ist. So haben wir ein traditionelles Couple-Shooting Frau/Mann gemacht. Dieses hat uns allen Beteiligten sehr gut gefallen. Julias Wunsch ein gleichgeschlechtliches Couple-Shooting zu machen, blieb aber aufrecht.
Anlässlich eines Shootings mit Jenny, mit der wir schon sehr viele Projekte umgesetzt haben, sind wir zufällig gesprächsweise auf dieses Couple Shooting gekommen. Dabei konnte ich feststellen, dass auch Jenny sehr aufgeschlossen hinsichtlich des Themas war. Nach Rücksprache mit Julia, hatten wir das Couple beisammen. Julia wollte bei diesem Shooting unbedingt auch eine Visagistin dabeihaben. Nun mussten wir einen gemeinsamen Termin von 5 Personen zusammenbringen, was sich nicht als leicht herausstellt.
Nach einigen Abstimmungsläufen hatten wir endlich einen gemeinsamen Termin. Der Vorteil bei einem Studio-Shooting ist, dass ein weiterer Unsicherheitsfaktor, nämlich das Wetter wegfällt. Bei einem Outdoorprojekt ist das Wetter noch eine weitere Komponente, die bei der Planung berücksichtigt werden muss.
Im Vorfeld müssen dann das Outfit und das MakeUp noch abgestimmt werden. Dies ist auch ein wertvoller Input für die MUA, wenn diese auch dabei ist.
Ich erstelle sehr gerne im Vorfeld eine gemeinsame Gruppe mit allen Beteiligten auf WhatsApp. Das erleichtert ungemein die Kommunikation und alle sind immer informiert. Bei einem längeren Vorlauf erlaube ich mir dann immer bei allen spätestens am Tag vorher nachzufragen, ob alles OK ist.
Außerdem werden die Kontaktdaten ausgetauscht, wenn diese nicht ohnehin schon bekannt sind. Mit diesen bereite ich immer eine Vereinbarung vor, ganz gleich ob es sich um ein TFP- oder auch PAY-Shooting handelt. Diese müssen dann am Shooting Tag nur mehr von allen unterschrieben werden und jeder kann sich ein Exemplar gleich mitnehmen.
Am Tag des Shootings treffen wir uns alle am Shooting Ort und besprechen nochmals den Tagesablauf. Wenn eine MUA mit an Bord ist, dann sehen wir uns gemeinsam die mitgebrachten Outfits an und legen die Reihenfolge fest.
Sobald die MUA fertig ist, werden in diesem Falle auch nachher Portraits gemacht.
Dann beginnt das eigentliche Shooting. Wenn Fritz und ich dies gemeinsam machen, dann fotografieren wir abwechselnd und ich nutze die Zeit, mit meinem iPhone auch ein „Behind the scenes“ Video zu erstellen. Diese mache ich dann recht gerne hochkant, um dem Format in den social Medien in den Storys gerecht zu sein.
Nun möchte ich noch kurz auf unser Studio-Setup eingehen. Wenn wir mit Blitzköpfen fotografieren, dann verwenden wir Blitzköpfe von GODOX mit 500 Ws.
Davon hat Fritz vier Stück, wobei wir grundsätzlich mit drei meistens arbeiten.
Wobei in Wirklichkeit die eigentliche Belichtung nur mit einem Blitzkopf erfolgt, weil wir dabei eine sehr große Softbox Æ 150 cm verwenden, mit der ein besonders sanftes Licht erzeugt wird. Die beiden anderen Blitzköpfe werden als sogenanntes Zangenlicht mit großen Striplights (30 x 140 cm) verwendet. Wenn wir einen wirklichen, weißen Hintergrund möchten, dann wird der Hintergrund belichtet, wenn wir schwarzen Hintergrund verwenden, dann wird das Zangenlicht auf das Model gerichtet und so von hinten eine Silhouette erzeugt.
Wenn wir mit LED-Lichter arbeiten, sieht das Setup ähnlich aus, wobei wir im Hintergrund dann sehr gerne Farbeffekte verwenden.
Das Kombinieren von LED und Blitz funktioniert leider fast gar nicht, weil der Blitz das LED-Licht niederblitzt.
Soweit mal grundsätzlich das Setup erklärt.
Während des Shootings ist die Kommunikation mit dem Model unerlässlich.
Auch ein wenig Spass beim Shooten ist erlaubt. Aber dabei darf die Wertschätzung des Models nicht ins Hintertreffen geraten. Das Berühren des Models ist tabu, bzw. wenn es nicht vermeidbar ist,
nur mit Zustimmung des Models.
Nun möchte ich noch kurz auf unser zweites Setup eingehen.
Die Besonderheit dabei ist, dass wir quasi ein L-förmiges Lichtzelt schaffen. Dazu wird auf der rechten Seite zur Leinwand noch ein weißer, blickdichter Vorhang aufgespannt.
Hinter diesen Vorhang wird die eine Striplights platziert und blitzt somit durch den Vorhang. Dadurch bleibt dieser schön weiß und agiert wie eine riesige Softbox. Die linke Striplights erhellt weiterhin den weißen Hintergrund. Somit entsteht der Eindruck eines Lichtzelts.
In diesem Fall haben wir noch ein aufblasbares Bett aufgestellt, damit die beiden Models auch im Liegen fotografiert werden können.
So entstehen Fotos, als ob diese in einem Schlafzimmer entstanden sind.
Nach dem Shooting wird noch eine kurze Nachbesprechung gemacht, die Vereinbarungen unterschrieben und ausgehändigt.
Ich persönlich lasse in den meisten Fällen den Models Fotos aussuchen, die ihnen besonders gefallen. Dazu stelle ich die entwickelten Fotos über meine DropBox zur Verfügung. Die ausgesuchten Fotos werden dann noch retuschiert und wieder zur Verfügung gestellt.
Das posten der Fotos in den social Medien bzw. auch auf meiner eigenen Homepage schließen schlussendlich das Shooting ab.
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